Durchatmen hieß es im Umfeld von Rot-Weiss Essen nach dem eindrucksvollen 5:1-Heimsieg über die Zweitvertretung von Hannover 96.
Ähnliches galt auch für Klaus Gjasula, der nach heftigem Infekt erstmals für Rot-Weiss auf dem Platz stand und sofort die vollen 90 Minuten absolvierte. "Ich war nach 20 Minuten platt", lachte der neue Dirigent im Essener Mittelfeld.
Es sei ihm aus Sicht der Fans verziehen, denn Gjasula machte ein bärenstarkes Spiel. Unaufgeregt als Ballverteiler und gnadenlos effektiv im Zweikampf. Er zeigte genau die Fähigkeiten, die ihn ausmachen und wofür er an die Hafenstraße geholt wurde.
Durch ihn profitieren auch seine Mitspieler, wie José-Enrique Rios-Alonso erklärte: "Es ist ein gänzlich anderes Spiel, wenn er auf dem Platz steht. Er strahlt das aus, worauf man durch seine Statistiken und seinen Werdegang schließen könnte. Das hat uns gefehlt und wird uns als Mannschaft weiterhelfen."
Im Nachgang bitter, dass Gjasula in Aachen ausfiel. Auch dem Routinier, der unter anderem beim SC Paderborn in der Bundesliga aktiv war, lag das lange im Magen: "Ich habe mich in dem Moment schuldig gefühlt. Es war sehr scheiße, dass der Infekt kurz vor Aachen kam, nachdem ich mich die Wochen zuvor sehr gut gefühlt habe."
Er steht immer sehr aufrecht auf dem Feld und daran können sich andere orientieren. Das brauchen wir in der jetzigen Situation, in der nicht nur die Beine, sondern auch der Kopf eine Rolle spielen. Dort ist er ein wichtiger Ankerpunkt, da er auch weiß, aufgrund seiner Zeit beim HSV oder Paderborn, wie man seinen Mann steht, wenn man um etwas spielt, was die Fans ersehnen.
Uwe Koschinat über Klaus Gjasula
Erst am Freitag vor der Partie gegen Hannover 96 II stieg der Sechser dann ins Teamtraining ein - normalerweise zu spät, um für einen Startelfeinsatz infrage zu kommen. Dies verriet auch Gjasula selbst: "Es war nicht geplant, dass ich überhaupt spiele. Die letzten Tage wurde es allerdings immer besser, sodass der innere Schweinehund gesagt hat, ich versuche es jetzt."
Alleine schon "aufgrund der Wichtigkeit in dieser Konstellation" entschied der 35-Jährige, dass er auf dem Platz stehen musste und vor allem unbedingt wollte.Nicht nur aufgrund dieser Entschlossenheit erntete der Albaner Lob von seinem Trainer Uwe Koschinat: "Klaus besticht durch eine positive Körpersprache. Er steht immer sehr aufrecht auf dem Feld und daran können sich andere orientieren. Das brauchen wir in der jetzigen Situation, in der nicht nur die Beine, sondern auch der Kopf eine Rolle spielen. Dort ist er ein wichtiger Ankerpunkt, da er auch weiß, aufgrund seiner Zeit beim HSV oder Paderborn, wie man seinen Mann steht, wenn man um etwas spielt, was die Fans ersehnen."
Klaus Gjasula war sicherlich noch nicht bei 100 Prozent, doch sein Auftritt gegen Hannover machte Lust auf mehr. Er könnte die Konstante sein, die Rot-Weiss Essen im Mittelfeldzentrum so bitter nötig hat.